Rund um den Bielersee

Rund um den Bielersee

Vorwort Die Arbeit an unserem Hochzeitsblog letztes Jahr könnte auch als eine Schreibübung herhalten, umso mehr, als meine damals noch künftige Schwiegermutter nach dem Lesen einer Geschichte bemerkte: «Da hat aber jemand ein Schreibtalent.» Wie mich das beflügelt hat! Obwohl ich meine Fähigkeiten realistische einschätze – oder gerade deshalb – tut mir jedes Lob gut. Hier ist diese Geschichte. Rund um den Bielersee Kaum zogen die Sommerferien ins Land, brach Bruno ins Engadin auf, zu einer seiner verrückten Radtouren über…

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Mein nigelnagelneues Leben

Mein nigelnagelneues Leben

Wie wird man Schriftstellerin? Ganz einfach. Man meldet sich bei der «Schule des Schreibens» an, und schon kann es losgehen. Ich ging aber noch weiter und verbannte aus meinem Arbeitszimmer alles, was mich an meinen verlorenen Job erinnerte und mir meine euphorische Entschlossenheit nehmen konnte. Stundenlang leerte ich Ordner und Sammlungen, schaffte vor Formeln und Zeichnungen strotzendes Altpapier weg, trug Mathematikbücher in den Keller. Nur «Der Mathe-Instinkt» von Keith Devlin, «Mathematik für Sonntagmorgen» von George G. Szpiro und einige Bücher…

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Ein Rätsel

Ein Rätsel

Elli hielt beim Bürsten ihrer Kupferlocken inne. «Aber Schatz», sagte sie gekränkt, «hier ist es doch so friedlich. Warum sollen wir in die Stadt fahren?» «Weil das verdammte Kaff todlangweilig ist! Nicht einmal ein anständiges Bier kriegt man hier.» Martin nahm angewidert einen Schluck aus seiner Dose. «Das alles geht mir auf den Wecker!» «Aber Schätzli…» Ellis Augen füllten sich mit Tränen. In letzter Zeit war sie ungewöhnlich dünnhäutig. «Wir wollten doch einen gemütlichen Urlaub zu zweit, nur du und…

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Ein Blick aus dem Fenster

Ein Blick aus dem Fenster

Aus meinem Fenster sehe ich ein altes Bauernhaus. Der rechte, größere Teil des Hauses stammt aus den Zwanzigern, später wurde links noch ein Teil angebaut. Das Haus sieht von jeder Seite anders aus, je nach dem, ob man gerade auf den älteren oder den neueren Teil blickt – oder die Kombination von beiden. Der alte Teil ist aus braun gestrichenem Holz und hat weiße Fensterrahmen ohne Läden. Der neue Teil ist im typischen gelblichen Fassaden-Beige verputzt, die Fenster sind mit…

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Wie alles begann

Wie alles begann

Der Prorektor bat mir nicht an, Platz zu nehmen. Etwas Kurzes, dachte ich. «Es tut mir leid, dir das zu sagen, aber wir können deine Bewerbung nicht weiter verfolgen», sagte er verlegen. Oh. Damit hatte ich nicht gerechnet. Das offizielle Anstellungsgespräch sollte erst nächste Woche stattfinden. Der Prorektor blickte zutiefst betroffen, so als ob er es wäre, dem gerade die schlechte Nachricht überbracht wurde. Seine Augenbrauen bildeten ein Dächlein, die Worte  stolperten unwillig über seine Lippen: «Das bedeutet, dass du…

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Ich lerne beobachten

Ich lerne beobachten

Ein Herbstmorgen. Die Straßen und Wege fast menschenleer, alle sind wohl am Arbeiten, nur wenige Autos fahren herum. Eine junge Frau auf dem Fahrrad, nur mit T-Shirt bei 15 Grad, mit roten Backen – kein Wunder! Groß, schlank, in hellen Schlagjeans und einem lavendelfarbenen T-Shirt, grüßt sie mit einem Lächeln. Ein „hässliches Entlein“ in einem klassischen Violett, herausgeputzt, aber ohne Schnickschnack, biegt aus unserer Seitenstraße in die Hauptstraße ein, macht überraschend wenig Lärm. Am Steuer sitzt ein älterer,  aber noch…

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Wie beweist man seine Schriftstellerhaftigkeit?

Wie beweist man seine Schriftstellerhaftigkeit?

Robert Walser schrieb in «Abhandlung»: «Vorläufig gebe ich aber jedem Schriftsteller den Rat, sich einen ihm die Schreibutensilien vorantragenden Pagen anzuschaffen, damit sich die Leute sogleich von seinem Stande überzeugen können. Neulich fragte mich nämlich jemand, was ich sei, worauf ich antwortete: „Schriftsteller.” — „Ist das wahr?” wurde mit einer Ungläubigkeit ausgerufen, die mich fast selber an meiner Schriftstellerhaftigkeit zweifeln ließ. Ich hatte die größte Mühe, mich in diesem Moment nicht für einen Schuhputzer zu halten.» Wie wahr. Im Vergleich…

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Liebe auf das erste Wort

Liebe auf das erste Wort

«Tra-la-la, tra-la-la, ich hab’ einen Namen für meinen Blog!», singe ich und hüpfe auf einem Bein. «Schreiben für die Katz» soll er heißen, ist das nicht wundervoll? Leicht, frisch und nicht ohne ein kleines Augenzwinkern. Ich registriere rasch eine Domain mit diesem Namen, bevor mir ihn jemand in letzter Minute noch wegschnappt. Geschafft! Erst dann komme ich auf die Idee, nach diesem Namen zu googeln. Könnte es sein, dass bereits jemand anders für die Katz schreibt? Oh nein. Mit klopfendem…

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Warum ich schreiben lernen will

Warum ich schreiben lernen will

Ich starb kurz vor Morgendämmerung, in jener Zeit, wenn das Schwarz der Nacht seine Tiefe verliert und die Natur auf einmal ganz still wird. Mein Herz flatterte, setzte für einige Sekunden aus, schlug ein letztes Mal und verstummte. Als Andreas sich wie immer um Viertel nach fünf aus dem Bett quälte, bemerkte er nichts. Kurze Zeit später wurde er vom morgendlichen Pendlerstrom verschluckt. Die Frühlingssonne lächelte fröhlich hinter den Fensterläden, als mein zehnjähriger Morgenmuffel seinen verwuschelten Kopf ins Zimmer steckte….

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Schreiben für die Katz

Schreiben für die Katz

«Netzwerken in den sozialen Plattformen ist ein Muss für alle, die schreiben – und ihr Buch veröffentlichen und verkaufen wollen», las ich eines schönen Tages in TextArt, dem Magazin für kreatives Schreiben. Hm. Schreibe ich? Ja. Jedenfalls bin ich daran, es zu lernen. Will ich mein Buch veröffentlichen und verkaufen? Klar. Ich habe zwar noch keins geschrieben, aber das macht nichts. Ich will es trotzdem verkaufen. Also, nichts wie los! Augen zu und ab in die unergründlichen Tiefen sozialer Plattformen….

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