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Category: Tagebuch

Welcher Ordnungstyp bin ich?

Welcher Ordnungstyp bin ich?

Vorwort Bei einer Übung im Grundkurs sollte man seinen Platz in der Ordnungslandschaft der Schreibwelt finden, irgendwo zwischen dem intuitiven Drauflos-Schreiber und dem systematischen Ordnungsfanatiker. Folgende Selbstbekenntnis ist mir dabei aus der Feder geflossen. Welcher Ordnungstyp bin ich? Wer bekennt sich schon freiwillig als Kleingeist, der krampfhaft (an) Ordnung hält? Ich wäre gern anders, aber um das Chaos zu überblicken, fehlt mir das Geniale. Ordnung und Planung beherrschen alles, was ich tue, vom Einräumen der Spülmaschine bis zum Vorbereiten eines…

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Ich als Leserin

Ich als Leserin

Und wieder so eine Übung aus dem Lernheft, die mich zum Nachdenken bewegt, was ja auch der Sinn ebendieser Übung ist. Man soll sich selbst als Leser beschreiben und eigene Lesegewohnheiten und -präferenzen festhalten – damit man in einem Jahr beurteilen kann, ob man als Autor den gleichen Neigungen folgt. Bin gespannt.   Was ich gern lese (In Klammern steht die bevorzugte Lesesprache, kursiv sind Übersetzungen markiert. Mit * sind Romane vermerkt, die ich immer und immer wieder lese. Sollte…

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La historia me absolverá

La historia me absolverá

Fidel Castro ist heute in den Medien, wenngleich ohne sein Zutun. Er wird nichts mehr ausrichten können. Ich starre auf das Bild des Alten, der Count Dooku aus Star Wars ähnelt, und mein Gedächtnis klöppelt unermüdlich an der Spitze der Erinnerungen. „Wintersachen brauche ich keine mitzunehmen, es ist ja ein tropisches Land!“ Katja strahlt übers ganze Gesicht. Wir denken an einen schneeweißen Strand, von Palmen gesäumt und vom türkisblauen Ozean gestreichelt. Jemand seufzt sehnsüchtig. Keine von uns rechnet damit, irgendwann…

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Blaue Wasserwölfe mit glühenden Augen

Blaue Wasserwölfe mit glühenden Augen

Ich bin auf der Flucht vor bösen Männern. Erwischen sie mich, ist meine Mission durchgefallen. Keine Ahnung, wie ich von diesem Raumschiff verschwinden kann, doch mein Begleiter, einer aus der Elite-Truppe, hat’s im Griff. «Wir müssen durch den Hyperraum weg. Dort können sie uns nicht folgen. Das Risiko ist hoch, denn du bist nicht darauf vorbereitet wie ich. Aber das ist unsere einzige Chance.» Den Sprung durch den Hyperraum überlebe ich. Unsere Rettungskapsel materialisiert sich in einem Gebäude, das wie…

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Alles logisch? Eben nicht!

Alles logisch? Eben nicht!

Meine Strategie, mir neue Namen zu merken, erscheint mir vollkommen. Sie muss funktionieren. Tut sie auch. Meistens. Doch manchmal… An meinem letzten Arbeitsort hatte ich zwei Kollegen, Ueli und Walti. Beide waren groß, schlank und aufmerksame Zuhörer, damit erschöpfte sich ihre Ähnlichkeit. Ich hatte mit beiden häufig zu tun und mochte beide. Nichtsdestotrotz brachte ich es nicht fertig, sie auseinander zu halten. Aus irgendeinem rätselhaften Grund verwechselte ich sie und nannte Ueli ständig Walti. Mit der Zeit wurde es peinlich….

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Eins plus Eins gibt die Hälfte

Eins plus Eins gibt die Hälfte

Erfolgreiche Schriftsteller sind Himmelsbewohner und schweben über uns Sterblichen in unerreichbarer Vollkommenheit, von Genie geküsst und geschwängert und über jede Schwäche erhaben. Nicht so die gemeine Schreibanfängerin. Diese kümmerliche Kreatur ist anfällig für Fehler und Mängel jeder Art, die sie Schreibkrankheiten nennt – um zu betonen, dass sie nichts dafür kann, denn man wird von Krankheiten befallen. Eine der schlimmsten Schreibkrankheiten soll Adjektivitis sein, bei dem Adjektive in Fontänen aus der Feder spritzen. Ich selbst litt eine Zeitlang an einer…

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Hier kommt die Sonne

Hier kommt die Sonne

Zum Glück gibt es zum Thema Schreiben viele Bücher. Jedes davon hat seine eigene Farbe und seine besondere, unverwechselbare Ausstrahlung (was kein Wunder ist, denn die Autoren sind ja auch unverwechselbar). Dorothea Brandes «Schriftsteller werden» ist trist und grau wie ein Fels, auf dem nichts wächst – keine Freude, kein Spiel, keine Lust. Schreiben als Martyrium. Alles in mir lehnt sich gegen diese Vorstellung auf, da ist mir mein eigener unbekümmerter Welpenidealismus lieber. Ich sollte künftig zu anderen Büchern greifen,…

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Die perfekte Geschichte

Die perfekte Geschichte

Franz Kafka, «Die kleine Fabel»: „Ach“, sagte die Maus, „die Welt wird enger mit jedem Tag. Zuerst war sie so breit, dass ich Angst hatte, ich lief weiter und war glücklich, dass ich endlich rechts und links in der Ferne Mauern sah, aber diese langen Mauern eilen so schnell aufeinander zu, dass ich schon im letzten Zimmer bin, und dort im Winkel steht die Falle, in die ich laufe.“ – „Du musst nur die Laufrichtung ändern“, sagte die Katze und…

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Mein nigelnagelneues Leben

Mein nigelnagelneues Leben

Wie wird man Schriftstellerin? Ganz einfach. Man meldet sich bei der «Schule des Schreibens» an, und schon kann es losgehen. Ich ging aber noch weiter und verbannte aus meinem Arbeitszimmer alles, was mich an meinen verlorenen Job erinnerte und mir meine euphorische Entschlossenheit nehmen konnte. Stundenlang leerte ich Ordner und Sammlungen, schaffte vor Formeln und Zeichnungen strotzendes Altpapier weg, trug Mathematikbücher in den Keller. Nur «Der Mathe-Instinkt» von Keith Devlin, «Mathematik für Sonntagmorgen» von George G. Szpiro und einige Bücher…

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Wie beweist man seine Schriftstellerhaftigkeit?

Wie beweist man seine Schriftstellerhaftigkeit?

Robert Walser schrieb in «Abhandlung»: «Vorläufig gebe ich aber jedem Schriftsteller den Rat, sich einen ihm die Schreibutensilien vorantragenden Pagen anzuschaffen, damit sich die Leute sogleich von seinem Stande überzeugen können. Neulich fragte mich nämlich jemand, was ich sei, worauf ich antwortete: „Schriftsteller.” — „Ist das wahr?” wurde mit einer Ungläubigkeit ausgerufen, die mich fast selber an meiner Schriftstellerhaftigkeit zweifeln ließ. Ich hatte die größte Mühe, mich in diesem Moment nicht für einen Schuhputzer zu halten.» Wie wahr. Im Vergleich…

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